7 Teilnehmer-Regeln für gelingende Workshops

Workshops sind ein gutes Mittel, um ungestört vom Tagesgeschäft ein bestimmtes Ergebnis zu erarbeiten und sich voll und ganz auf die Materie zu konzentrieren. Dabei können die Themen, Ziele und Aufgaben eines Workshops sehr unterschiedlich sein, wie z.B.:

  • Die Entwicklung neuer Produkt- oder Dienstleistungsideen
  • Lösungen von immer wiederkehrenden Problematiken in bestehenden Prozessen
  • Strategische Planungen und Zielvereinbarungen
  • Teamentwicklung und Teampflege
  • Strategische Neuausrichtungen von Abteilungen oder ganzen Unternehmen
  • Budget- und Ressourcenplanung
  • Beleuchten von Fakten und Informationen aus unterschiedlichen, relevanten Blickwinkeln
  • Bildung produktiv arbeitender Teams oder Integration neuer Mitglieder in ein Team
  • Erarbeitung besonderer und wichtiger Aufgaben und Themen, die Vorbereitung von Entscheidungen
  • Entwicklung neuer Ideen, Impulse, Perspektiven und Lösungen
  • Verbesserung der Arbeitsmoral, Team- und Kommunikationsfähigkeit der Mitglieder

Gut geplante und vorbereitete Workshops können ein effektiver Weg sein, mit allen Beteiligten schnell gute Ergebnisse und Entscheidungen zu erzielen.

Allerdings kann ein Workshop auch für alle Beteiligten ein frustrierendes und zeitverschwendendes Ereignis sein, wenn er schlecht geplant, vorbereitet und moderiert wird.

Um Moderatoren und Teilnehmern den Einstieg in einen gelungenen Workshopverlauf einfacher zu machen und auf wichtige Grundlagen der Teamkommunikation während des Workshops einzuschwören, habe ich ein Set von „Regeln“ entwickelt, die sich bisher in zahlreichen Workshops als sehr hilfreich erwiesen haben. Zu Beginn einer Veranstaltung, direkt nach der persönlichen Vorstellung, verteile ich Karten, auf denen die unten aufgeführten Regeln abgedruckt sind. Anschließend verlese ich sie laut und lasse sie von allen Mitgliedern des Workshopteams sebst mitlesen und zumindest zustimmend „abnicken“. Auf diese Weise ist es einfach möglich, auf das Einhalten der Regelnhinzuarbeiten, wodurch die Workshops effektiver, flüssiger, produktiver und für alle Beteiligten gewinnbringender werden.
Die Regeln sind in Ich-Form formuliert, um die Teilnehmer besonders gut und schnell einzustimmen.

Regel #1: „Ich bin ein wichtiges Mitglied der Arbeitsgruppe und habe etwas Wichtiges zu diesem Workshop beizutragen.“

Oft kommt es bei Workshops vor, dass einzelne Mitglieder den Sinn der Veranstaltung nicht verinnerlicht haben und die Zeit des Workshops „absitzen“, weil Sie zur Teinahme verdonnert wurden. Dann ziehen sich diese Teilnehmer oft auf eine Position zurück, in der sie abwarten und Ihre Meinungen, Ideen und wichtige Informationen nicht mit den Anderen teilen.

Die Würdigung und Feststellung, dass man selbst wichtig ist für den Workshop und etwas Wichtiges beizutragen hat, wirkt dieser inneren Blockade entgegen und öffnet die Teilnehmer zur Mitarbeit. Gerade auch weil jeder Teinehmer weiß, dass auch jedes andere Mitglied wichtig für den Workshop ist, bildet diese Regel eine gemeinsame Basis zur Zusammenarbeit und Interesse an den Beiträgen der anderen Teilnehmer.

Regel #2: „Ich behandle alle Anderen, wie ich selbst behandelt werden möchte.“

Diese Grundregel menschlichen Miteinanders ermöglicht es, auch wenn es einmal hoch her geht und ein Meinungsaustausch erhitzt geführt wird, alle Beteiligten wieder auf eine Ebene der Kommunikation zu bringen, die einen Austausch, eine Diskussion und ein Lernen voneinander zulässt.

Regel #3: „Wir haben alle dieselben Rechte und Pflichten.“

Diese Regel dient dazu, alle Beteiligten auf eine Ebene jenseits von Unternehmenshierarchien zu bringen, was den produktiven Austausch oft stark erhöht und vorgeprägte Sichten auf die Rechte und Pflichten von einem selbst und anderen geöffnet werden.

Regel #4: „Alles was in diesem Kreis gesagt wird, bleibt in diesem Kreis.“

Diese „Geheimhaltungsregel“ hilft dazu, den Workshop zu einem kreativen Raum, ohne Ängste und Befürchtungen zu machen. Diese Art des „angstfreien“ Raumes verhilft den Teilnehmern, oft verschwiegene Vorurteile, Befürchtungen und Ängste miteinander zu klären und sie so nicht zu störenden Elementen in dem Workshop und der späteren weiteren Zusammenarbeit werden zu lassen.

Regel #5: „Alles was wichtig ist, wird öffentlich gemacht. Alles was nicht öffentlich gemacht wird, ist nicht wichtig und spielt keine Rolle.“

Diese Regel macht noch einmal die Bedeutung des Gesagten von den Teilnehmern deutlich und auch den Fakt, dass alles Wichtige auch geäußert werden muss. Ein „Habe ich mir gedacht.“ oder „Ist doch klar.“ ist für die produktive Zusammenarbeit in einem Workshop nicht hilfreich. Besser ist es, wenn alle Teilnehmer noch einmal in sich gehen und prüfen, ob sie wirklich alles Wichtige beigetragen haben oder ob noch etwas fehlt.

Regel #6: „Ich unterbreche die Anderen nicht und lasse sie ausreden.“

Eine Grundregel der Kommunikation, solange der Prozess ein gemeinsamer sein soll. Allerdings wird diese Regel im Eifer des Gefechts, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, oft vergessen, so dass es gut ist, sich immer wieder daran zu erinnern oder erinnern zu lassen. Achtet man nicht auf diese Regel, sprechen nur noch die dominanten Teilnehmer und die stilleren äußern sich nicht mehr.

Regel #7: „Ich sage nur das Wichtige und lasse das Unwichtige weg. Ich drücke mich klar und deutlich aus. Ich fasse mich kurz und prägnant.“

Auch diese Regel dient der „Kommunikationshygiene“ in einem Workshop, denn ebenso, wie es Menschen gibt, die andere nicht ausreden lassen, gibt es diejenigen, die sich in ihren eigenen Worten verlieren. Diese Regel erinnert alle daran, dass es als guter Stil im kommunikativen Miteinander gewertet wird, wenn man sich kurz, schlüssig und prägnant äußert.

Download

Anbei finden Sie die Workshopregeln zum Herunterladen und Ausdrucken in verschiedenen Formaten als Poster und Karten.

Über eine Nachricht und Ihre Erfahrungen in Workshops mit den Teilnehmer-Regeln würde ich mich sehr freuen.